Der Ausgangspunkt:
Immer "on", nie wirklich weg
Als Selbstständiger mit eigenem Design-Studio kennst du das vielleicht: Traditioneller Urlaub funktioniert nicht wirklich. Das Business läuft im Kopf weiter, die Projekte lassen dich nicht los, und das schlechte Gewissen meldet sich spätestens am dritten Strandtag. Nach Jahren des Versuchs, "richtig" abzuschalten, habe ich aufgehört, gegen meine Natur anzukämpfen. Stattdessen habe ich einen Weg gefunden, der zu mir passt: Teil-Zeit Digital Nomad.
Die Philosophie:
Work-Life-Integration statt Work-Life-Balance
Seit drei Jahren verbringe ich mehrere Monate im Jahr remote – mal in den Strassenschluchten New Yorks, mal in einem Bordelaiser Strassencafé, mal auf den Klippen Madeiras, mal in der rauen Schönheit Islands. Nicht als Flucht vor der Arbeit, sondern als bewusste Integration von Arbeit und Leben. Mein Team war ohnehin schon remote organisiert, also warum nicht auch ich?
Ein typischer Tag sieht dann so aus: Morgenroutine mit Tee und Journaling, dann ein erster fokussierter Work-Block von drei bis vier Stunden (wenn die Inspiration am frischesten ist und die Welt noch ruhig). Später Kaffee und Brunch – mal mit Blick auf den Atlantik, mal in einem New Yorker Diner, mal in einem französischen Bistro. Nach einer bewussten Pause folgt am Nachmittag der zweite Focus-Block: nochmals ein paar Stunden konzentrierte Arbeit.
Was ich gelernt habe: Diese klaren Focus-Zeiten machen mich produktiver als im klassischen Büro-Setting. Keine unnötigen Meetings, keine Ablenkungen – nur ich und das Projekt. Dazwischen dann bewusst Abstand: eine Wanderung über die Klippen, ein Museum-Besuch oder einfach durch die Strassen treiben und beobachten. Abends Community-Time oder lokale Restaurants erkunden. Oder da es natürlich auch bei mir nicht ohne Meetings geht, ganz bewusste Tage für Besprechungen einlegen.
Klingt nach Instagram-Klischee? Ist es aber nicht. Es ist durchdachte Struktur, die Raum für Spontanität und Unvorhergesehenes lässt.
Der Game Changer:
Community ohne Zwang
Als Introvertierter war ich anfangs skeptisch gegenüber dem Community-Aspekt von Co-Living Spaces. Die Vorstellung von "forced socializing" war ein Graus. Aber Orte wie Outsite haben mir gezeigt: Es geht auch anders.
Die magische Formel? Menschen mit ähnlichem Mindset treffen, ohne den Druck, performen zu müssen. Mal joining ich abendliche Diskussionen, mal ziehe ich mich zurück – beides ist okay. Diese organischen Verbindungen geben mir oft mehr Insights und Inspiration als viele Networking-Events zuhause.

